- Micha beim Atlas Mountain Race
- Das Bike zum Atlas Mountain Race
So oder so ähnlich fasst Micha sein Atlas Mountain Race zusammen.
1.300 Kilometer, 21.140 Höhenmeter - Das ist das Atlas Mountain Race.
Verortet in Marokko, einem der landschaftlich schönsten und abwechlungsreichsten Länder Nordafrikas, startet das Rennen in Marrakesh im Landesinneren und endet in Essaouira an der Atlantikküste. Dazwischen liegen 1.300 Kilometer Schotter, ein- und zweigleisige Pisten, alte Kolonialstraßen und wenig Asphalt; auf jeden Fall Staub und davon viel.
Der Weg führt durch das Atlasgebirge durch kleine Dörfer, raue Felsen und einer Landschaft, die mehr an den Mond erinnert als an die Erde. Viele Anstiege gilt es zu bewältigen, einige muss man das Rad sogar schieben; kleine Flüsse zu durchqueren und hin und wieder kann man eine Abfahrt genießen.
Dafür bleiben sieben Tage Zeit. Sieben Tage wenig Schlaf und viele Kilometern auf dem Sattel. Ein ambitioniertes Ziel für welches Michael Kneip aus Berlin bekannt ist.
Das Atlas Mountain Race ist nicht sein erstes Langstreckenrennen:
Die Seven Serpents 2024 in Slowenien und Kroatien (839 km/17.000 Hm), das Race across Germany von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen (1.144,53 km/8.098 Hm) und BAB300 2024 (Berlin-Angermünde-Berlin, 300 km) gehören zu seinen Meilensteinen, deren Liste lang ist.
Micha liebt die Herausforderung, das Verschieben von persönlichen Grenzen und das Abenteuer.
Gut gerüstet mit einem eigens für das Rennen konzipierten Fahrrades, dem KOCMO MCM-FX, ergänzt mit einem Auflieger und einigen selbstdesignten und gedruckten Parts startet Micha am 7. Februar zusammen mit seiner langjährigen Partnerin in Crime und amtierender deutschen Ultracycling Meisterin, Ariane Richter, im Pair-Modus.
Die ersten Kilometer laufen gut; das Team ist über Jahre hinweg eingespielt und hat einen gemeinsamen Rhytmus gefunden. Schlaf- und Ruhephasen sind fast identisch und somit ergänzt sich das Ultracycling-Duo nahzu perfekt.
Die wenigen Stunden Schlaf saugen ihre Körper auf wie ein Schwamm das Wasser, bevor es wieder in den Sattel geht: denn schließlich darf nicht zu viel Zeit "verloren" werden. Mit dem Startschuss läuft die Uhr. Wer zu langsam fährt und rein rechnerisch das Ziel nicht in der vorgegebenen Zeit schafft, wird aus dem Rennen genommen und gilt als DNF (Do Not Finish). Aber das ist keine Option für Micha und Ariane.
Stunde um Stunde fahren sie die staubigen, schotterigen Straßen entlang kleiner Siedlungen und Dörfer sowie schroffer Felsen bis sie erneut gemeinsam beschließen eine Pause zu machen. Die Nächte in Marokko, vor allem im Gebirge, können bis zu null Grad kalt werden; auch dafür muss gesorgt sein, um wenigsten ein paar Stunden erholsamen Schlaf mit warmen Füßen zu bekommen. Ein Schlafsack, der diesen Temperaturen trotz gehört genauso zum Equipment, wie eine leichte Daunenjacke, aber auch die kurze Bib-Shorts für die warmen Stunden und Regionen. Dazu hat sich Micha für die Bikepacking-Systeme von Tailfin, einem der Sponsoren des Atlas Mountain Race, entschieden.
Für die Nachtfahrten dient eine SON Ladelux mit SON-Nabendynamo als zuverlässige Lichtquelle und nützlicher Stromversorger. Denn dieser Scheinwerfer hat zusätzlich einen Magnetstecker für das Laden von Fahrradcomputer und Handy. Unverzichtbar für diesen Trip!
Nach 880 Kilometern ist für Micha das Abenteuer leider beendet. Gesundheitliche Probleme verhindern, dass er weiterfahren und das Rennen beenden kann.
Zum Fazit werden wir Micha in den nächsten Wochen treffen und ihn selber fragen. Ihr erfahrt es als Erste.